Klimagarten Südpfalz
Nachhaltiger Nutzgarten & Selbstversorgung

Wasser

Dürre - darauf müssen wir uns jetzt auch in Deutschland einstellen. Jahrzehnte unterlassenen Klimaschutzes haben Konsequenzen (bitte beachten Sie das Kapitel "Energie" im Garten). Meine Strategie für gute Erträge in heißen Zeiten besteht aus vier Elementen:

  • Bewässerungsbedarf verringern insbesondere durch Humusaufbau (= Wasserspeicherung), Mulchen (= Verdunstungsschutz) sowie Auswahl dürreresistenter Gemüse- und Kartoffelsorten.  Unser Boden weist einen Humusgehalt von 4,4 Prozent auf und kann etwa 70 Liter pflanzenverfügbares Wasser pro Quadratmeter speichern: Meine Gemüsebeeten können also rund 8.000 Liter Wasser bunkern; das sind 800 große Gießkannen. 
  • Pflanzen abhärten: Um die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit zu erhöhen, gieße ich nicht täglich, sondern alle drei Tage eine größere Wassermenge. Dadurch bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln aus, die der Feuchtigkeit im Boden nach unten folgen. Die Saat muss natürlich immer feucht sein, damit sie aufgehen kann: Hier bei Bedarf täglich gießen. 
  • Gezielte Bewässerung: • Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln bewässerte ich drei Jahre lang mit Perlschläuchen, die das Wasser in fünf bis zehn Zentimeter Tiefe tröpfchenweise abgeben. Allerdings bestehen die Schläuche aus Kunststoff, altern schnell und sind kostspielig. Alternativ probierte ich in 2025 die Bewässerung über flache in den Boden gegrabene Rinnen aus. Das hat wunderbar geklappt. Ein schöner Nebeneffekt: Dank der Rinnenbewässerung wurden zwei gut versteckte Wühlmausgänge aufgespült. Die Wassergabe mit der Gießkanne oder der Schlauchspritze hat sich bei den Kartoffeln nicht bewährt, da die Erde  weggespült und die Knollen freigelegt werden.  Für die Bewässerung nutze ich Grundwasser, das mit einer solarbetriebenen Pumpe gefördert und durch einen aus dem Sperrmüll geretteten Gartenschlauch transportiert wird. Vom Leitungswasser habe ich mich abgekoppelt. 
  • Regenwasser: Gesammelt in Fässern und Tonnen eignet sich Regenwasser hervorragend zum Gießen. Zudem ist der  Speichervorrat auch eine wertvolle Reserve. Im Rahmen des Katastrophenschutzes wird diskutiert, im Falle einer Verknappung des Trinkwassers als Folge einer langanhaltenden Dürre "entbehrliche" Teile des Versorgungsnetzes abzuwerfen. In diesem Falle dürften auch Kleingärten kein Leitungswasser mehr erhalten. 

Ein ganz anderes Problem sind Überschwemmungen. Die müssen nicht so drastisch ausfallen, wie im Juli 2021 in der Eifel. Doch die Gewalt flutenden oder stehenden Wassers kann die Gartenarbeit eines Jahres zunichte machen. Wird der Boden weggeschwemmt, steht der Garten wieder ganz am Anfang. Zum Glück musste ich diese Erfahrung noch nicht machen. Allein der Gedanke daran ermahnt mich zum wertschätzenden Umgang mit den Lebensmitteln, die mir der Garten schenkt.